10 Dinge über Tiramisu, die du noch nicht wusstest

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10 Dinge über Tiramisu, die du noch nicht wusstest

Es gibt ein Original und zig Varianten. Und: Alle lieben das cremige Schichtdessert. Wirklich überraschende und richtig spannende Tiramisu-Fakten kannst du hier nachlesen.

Schicht für Schicht zum Dessertglück

Die Zutaten für dein Dessertglück: Schweizer Mascarpone, Löffelbiskuits, Eier, Zucker, Espresso, Kakaopulver und nach Belieben Amaretto oder Rum. Wir finden: Tiramisu sollte man nicht nur geniessen, man sollte auch darüber schreiben. Denn diese 10 Fakten sind alles andere als kalter Kaffee und Quark ... äh Mascarpone.

Die wohl süsseste Schichtarbeit der Welt
Die wohl süsseste Schichtarbeit der Welt

1. Italienischkenner:innen vor

Tirami su heisst "Zieh mich hoch!" oder "Richte mich auf!" im Sinne von "Mach mich munter!". Die Erfahrung zeigt: Je nach verspeister Tiramisu-Menge (und übrigem Menü) hat der aufrichtende Espresso leider nur eine beschränkte Chance gegen die Erd- bzw. Stuhlanziehungskraft.

Qual der Dekowahl: Es muss nicht immer Kakaopulver sein.

Qual der Dekowahl: Es muss nicht immer Kakaopulver sein.

2. Wer hats erfunden?

Wie so oft bei genialen Erfindungen: Viele wollen es gewesen sein. Beim Tiramisu herrscht hier ein Kampf der Regionen. Fakt ist: Das Tiramisu kommt aus Italien. Aber wurde es nun zum ersten Mal in der Region Friaul-Julisch Venetien oder in der Region Venetien zubereitet? Hier zwei mögliche Versionen (es gibt noch viele mehr!) der Tiramisu-Geburtsstunde:

  1. 1951, Tolmezzo (Region Friaul-Julisch Venetien): Hotelbesitzerin Norma Pielli serviert einer erschöpften Gruppe Skifahrer:innen das cremige Dessert, das sie nach eigenen Aussagen wieder "hochzieht".
  2. Ende der 60er-Jahre, Treviso (Region Venetien): Konditor Roberto Linguanotto erfindet das Tiramisu. So magisch "angezogen" werden die Gäste vom Dessert, dass dies im Dialekt der Region fortan "Tiramesù" genannt wird.

Ein harmonisches Unentschieden also wegen uneindeutiger Beweislage? Nicht doch. Die Regionen geben nicht auf. Der Kampf um die Tiramisu-Erfindung ist seit einigen Jahren sogar politisch (s. Fakt 10).

Gute Zutaten = feines Ergebnis
Gute Zutaten = feines Ergebnis

3. Einmal ohne alles, bitte!

Das Originalrezept abändern? Wie so oft bei Klassikern: ein absolutes Sakrileg für alle Puristinnen und Puristen. Gerade beim Tiramisu muss je nach Situation oder Gästerunde aber die eine oder andere Zutat angepasst werden, damit auch wirklich alle dem Tiramisu-Genuss frönen können. Die gute Nachricht: Das geht. Und das Tiramisu schmeckt am Ende immer noch, versprochen.

3-mal ohne: Ei, Espresso, Alkohol

    • Tiramisu ohne Ei?

    Längere Zeit ohne Kühlung auf dem Buffet oder bei der Grillparty? Dann ersetze die rohen Eier – und zwar am besten durch Rahm. Faustregel: ca. 0,5dl Rahm pro Ei. Vor allem bei fruchtigen Varianten ist das geschmacklich kein Problem. Zugegeben: Vor allem der Klassiker schmeckt ohne Ei etwas weniger rund. Wann immer möglich, ist unser Favorit deshalb klar die Variante mit Ei.

     

    • Tiramisu ohne Espresso?

    Grosse Streitfrage: Ist ein Tiramisu ohne Espresso noch ein Tiramisu? Wir belassen es an dieser Stelle mal beim kulinarischen Tipp: Ja, du kannst den Espresso ersetzen. Bei einem fruchtigen Tiramisu am besten durch einen passenden Fruchtsaft oder Sirup, beim klassischen z. B. durch Rahm oder Kakao. So oder so – den Espresso nicht einfach weglassen, sonst wird das Tiramisu eine eher trockene Angelegenheit.

    • Tiramisu ohne Alkohol?

    Anders als den Espresso kannst du den Alkohol im Tiramisu auch einfach weglassen. Bei unseren Rezepten kannst du dich darauf verlassen: Falls es die Flüssigkeit tatsächlich braucht, geben wir im Rezept eine Alternative an. Möchtest du den Alkohol trotzdem ersetzen, eignen sich je nach Tiramisu z. B. Kaffee, angerührter Sirup oder Milch.

  • 4. Rezepte für jeden Geschmack

    Diesen Punkt können die erwähnten Puristinnen und Puristen getrost überspringen (s. Fakt 2), denn ihr braucht ja eh nur dieses Rezept zum Glück. Für alle, für die Tiramisu-Liebe auch Ausprobieren, Früchte und saisonale Anpassungen bedeutet: hier eine Zusammenstellung unserer liebsten Tiramisu-Rezepte.

    Tiramisu-Rezepte

    5. Nicht alles geschafft? Nicht schlimm

    Tiramisu-Resten kannst du problemlos im Kühlschrank aufbewahren. Aber (es gibt ein Aber): Je länger ein Tiramisu mit rohen Eiern ausserhalb des Kühlschranks gestanden hat, desto kürzer kannst du die Resten aufbewahren.

    Alles Weitere zur Haltbarkeit von Tiramisu in unserem Tipp.

    6. Tiramisu-Star: Mascarpone, aus der Schweiz natürlich

    Wir wissen nun, dass wir es nicht wissen. Also, woher das Tiramisu genau stammt. Aber wir müssen neidlos anerkennen: Es ist eine italienische Erfindung. Genau übrigens wie der Tiramisu-Hauptdarsteller Mascarpone. Hier haben wir aber freudige Nachrichten für alle, die gerne regional und nachhaltig essen: Mascarpone gibt es längst aus Schweizer Milch. Hinschauen beim Einkauf lohnt sich also: Achte auf die Herkunft und kauf Schweizer Mascarpone.

    Milchprodukte

    6 spannende Mascarpone-Fakten

    7. Klassisch am beliebtesten, aber nicht immer

    Bei der Frage nach dem beliebtesten Tiramisu bekommst du hier – eigentlich streng geheime – Insights aus unserer Kulinarikredaktion. Du ahnst es schon: Übers Jahr gesehen bleibt der Klassiker euer absoluter Favorit, gefolgt übrigens vom Klassiker ohne Ei. ABER: Im April und Mai liebt ihr diese Rhabarbervariante fast genauso sehr wir das Original. Und zwischen Mai und Juli wollt ihr eigentlich nur eins: unser Erdbeertiramisu. Wenn die Saisonfrüchte so langsam schwinden im Oktober, erlebt diese feine Birnenversion einen Beliebtheits-Boost. Unsere Schlussfolgerung: Ihr kocht mit saisonalen Zutaten und das freut uns sehr.

    Saisonale Anpassung für Fruchtfans und Experimentierfreudige

    Saisonale Anpassung für Fruchtfans und Experimentierfreudige

    8. Tiramisu gibts auch im Weihnachtsgewand.

    Unsere Statistik verrät: Am meisten Tiramisus werden im Dezember gemacht. Kein Wunder, so ein Tiramisu ist einfach das perfekte Advents- und Festtagsdessert. Möchtest du deinen Gästen zur besinnlichen Zeit ein etwas anderes Tiramisu-Rezept mit Weihnachtscharme auftischen? Dann findest du hier eine Idee:

    Tiramisu-Cake mit Biskuit

    • 5h58min

    9. And the winner is … Italien.

    Achtung, jetzts wirds emotional. Es geht um nichts Geringeres als die Frage: Wer hat das längste bzw. grösste Tiramisu der Welt? Aktueller Längen-Weltmeister seit 2019: Italien mit seinem gut 273m langen Tiramisu. Und der Wettkampf ums grösste Tiramisu? Aus Schweizer Sicht ein emotionales Auf und Ab: Fünf Jahre lang kam das grösste Tiramisu der Welt (2,3 Tonnen!) aus der Schweiz. Bis …  ja bis Italien auch diesen Weltrekord 2015 mit einem 3-Tonnen-Dessert knackte. Die Längenfrage wurde dann Anfang 2020 sogar noch politisch: Seinen Abschied vom LPD-Grossrat wollte Politiker Heiner Vischer mit dem Rückgewinn des Titels küren. Ende 2020 rief er dazu auf, in Basel das weltgrösste Tiramisu zuzubereiten. Geworden ist das bisher nichts, aber wir sind uns sicher: Fortsetzung folgt …

    The classic: für uns das Grösste

    The classic: für uns das Grösste

    10. Tiramisu einfrieren?

    Mascarpone einfrieren geht nicht, aber Tiramisu einfrieren geht – dem Zucker sei Dank. Das gefrorene Tiramisu einfach drei bis vier Stunden vor dem Servieren aus dem Gefrierfach nehmen und im Kühlschrank auftauen lassen. Wichtiger Hinweis an die Gäste: Voller Einsatz ist gefragt, denn aufgetaute Resten dürfen nicht wieder eingefroren werden.

    11. Jetzt wirds noch mal politisch.

    Um diesen Streit zu verstehen, muss der/die gemässigte Schweizer:in sich in die feurige italienische (Essens-)Kultur hineindenken. Der lang währende Streit um den Ursprung des Tiramisus (s. Fakt 3) ist 2017 sogar politisch geworden. Hauptfigur: der damalige Leiter des Ministeriums für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik Maurizio Martina. Er genehmigte den Vorschlag der Region Friaul-Julisch Venetien und liess das Tiramisu auf die Liste "traditionsreicher Speisen" der Region setzen. Die Reaktion der Tiramisu-Konkurrenz-Region Venetien: "Eine Schande" nannte der Regions-Präsident diesen Umstand. Man munkelt, auch Venetien wolle das Tiramisu nun auf seine Liste setzen lassen. Rechtlich möglich wäre diese Mehrfachnennung. Und dann hätten wir beim Kampf der Regionen ja wieder so etwas wie einen (harmonischen) Gleichstand.