Fleissige Kühe: So viel Milch geben sie.
Fleissige Kühe: So viel Milch geben sie.
Eine weisse Zukunft
Die Milchproduktion verfügt in der Schweiz über eine langjährige Tradition. Der Bestand an Milchkühen und die Anzahl Milchproduzenten sind zwar rückläufig, doch die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh ist gestiegen. Wir müssen uns also keine Sorgen um die Zukunft qualitativ hochwertiger Schweizer Milch machen.
Ein guter Anfang ist die halbe Arbeit.
Eine Kuh gibt nur dann Milch, wenn sie jährlich ein Kalb zur Welt bringt. Diese Kälber werden beim Milchproduzenten nicht alle für die eigene Nachzucht behalten, sondern teils nach der Geburt an auf die Mast spezialisierte Betriebe weiterverkauft. Diese Kälber sollen mit Respekt behandelt werden. Die ersten Tage nach der Geburt sind einerseits für die Gesundheit des Kalbes massgebend und deshalb unter dem Gesichtspunkt des Tierwohls wichtig. Diese Zeit ist aber auch wirtschaftlich wichtig: Ein guter Start in den ersten Wochen wirkt sich später auch positiv auf die Mast aus. Um das Wohl der Kälber sicherzustellen, wird demzufolge eine Mindesthaltedauer für Kälber auf dem Geburtsbetrieb von 21 Tagen angesetzt.
Die Milchleistung steigt von 20-25 Litern pro Tag nach der ersten Laktationsperiode auf 25-35 Liter pro Tag nach dem dritten Kalb.
Das braucht es für Milch.
Die Milchleistung unserer Milchkühe hängt von vielen Faktoren ab: Haltung, Fütterung und Kuhrasse gehören zu den wichtigsten. Da unsere Milchbauern in den letzten Jahren die Futterzusammensetzung, die Zucht sowie auch die Management- und Haltungsbedingungen optimieren konnten, hat die Milchleistung pro Kuh kontinuierlich zugenommen.
Qualität statt Quantität
Die Höchstleistung erreichen unsere Milchkühe ab der dritten Laktation, also nach dem dritten Kalb. Die Milchleistung steigt von 20-25 Litern pro Tag nach der ersten Laktationsperiode auf 25-35 Liter pro Tag nach dem dritten Kalb. Wenn sie richtig gehalten und gefüttert werden, leisten unsere Milchkühe also ganz schön viel. Im Vergleich zu den Artgenossen im Ausland produzieren sie indes deutlich weniger. Dafür dürfen Schweizer Kühe noch Kühe sein. In der Schweiz setzen wir vor allem auf einheimisches Raufutter statt auf Kraftfutter – zwar mit einem negativen Effekt auf die Menge, dafür ist die Produktion nachhaltiger, die Tierwohl-Gesetzgebung exemplarisch, zudem sind leistungsfördernde Mittel verboten.
Kontrolle ist wichtig
Ob eine Kuh trächtig ist, kann heute schon nach dem 25. Trächtigkeitstag diagnostiziert werden. Für jeden Viehhalter ist es zentral, dass er über das Trächtigkeitsstadium seiner Kühe Bescheid weiss – dies ist ein wichtiger Aspekt des Herdenmanagements. Der Bauer muss, den Trächtigkeitsstatus der Tiere schriftlich auf den Begleitdokumenten vermerken. Durch diese Massnahme wird verhindert, dass trächtige Kühe geschlachtet werden.
Hohes Tierwohl dank System
Moderne Technik reduziert die Handarbeit unserer Milchbauern und die Melkzeit auf ein Minimum. Vor dem eigentlichen Melkvorgang muss kurz das Euter massiert werden (auch Anrüsten genannt), um die Hormonausschüttung (Oxytocin) anzukurbeln. Dieses steuert das Auspressen des Drüsengewebes, lässt die Milch in die sogenannte Zisterne strömen und füllt somit die darunter liegenden Zitzen.
Melkanlagen gibt es in vielerlei Variationen. Eine besonders kuhfreundliche Melkanlage fasst aber in den letzten Jahren in der Schweiz immer mehr Fuss: das automatische Melksystem, auch Melkroboter genannt. Er ermöglicht eine vollautomatische Milchgewinnung und unsere Kühe können selbst entscheiden, wann sie sich melken lassen wollen. Damit das Wohl der Kuh gewährleistet ist, muss sie mindestens 2 Mal pro Tag gemolken werden.
Quellen