Vanillearten: Was sind Vanilleschoten, Vanillin, Vanilleextrakt & Co.?
Hinweis: Du kochst und backst gerne mit heimischen Produkten? Sehr gut. Vanille gehört zu den Produkten, die leider nicht bei uns angebaut werden und importiert werden müssen. Der charakteristische Geschmack kann nicht so einfach mit einem anderen heimischen Produkt ersetzt werden. Unsere Empfehlung daher: Wenn du nicht auf Vanille verzichten möchtest, verwende diese bewusst und sparsam.
Vanille gibt es in vielen verschiedenen Arten: Solche direkt von der Vanilleschote, z. B. Vanilleschote, Vanillezucker, Bourbon-Vanille, Vanillepaste oder Vanillepulver, und künstlich hergestellte, z. B. Vanillinzucker und Vanillearoma.
Vanilleschoten
Hierbei handelt es sich um die Frucht der Gewürzvanille. Die Schoten werden vor der Verarbeitung längs aufgeschnitten und die Samen ausgeschabt. Die aufgeschnittenen Schoten können in Flüssigkeit ausgekocht werden, z. B. bei einer Vanillecrème. Ein Stängel reicht zum Aromatisieren von 1l Flüssigkeit. Ausgekochte und frische Schoten eignen sich auch zum Aromatisieren von Zucker: hierfür einen Vanillestängel in eine Dose mit Zucker legen.
Vanilleextrakt oder Vanillepaste
Hierbei handelt es sich um einen hoch konzentrierten Auszug von Vanille mit Ethanol, einem Alkohol. Je nach Hersteller wird dem Extrakt noch Zucker oder Invertzuckersirup beigemischt. Als Paste werden dem Vanilleextrakt zusätzlich Wasser und Verdickungsmittel hinzugefügt, was diese leichter dosierbar und leichter zu verarbeiten macht.
Vanillepulver
Hierfür werden die getrockneten Samenkörner der Vanilleschote zermahlen. Meist enthält dieses aufgrund des Herstellungsprozesses jedoch nur noch ein geringes Aroma. Es wird vor allem genutzt, um die typischen schwarzen Vanillepunkte in einem Gericht darzustellen. Gemahlene Vanille, bei der auch die Kapselhülsen mitgemahlen werden, ist dagegen oft sehr viel aromatischer als das Vanillepulver aus den Samen.
Vanillezucker/Vanillinzucker
Vanillezucker ist eine Mischung aus Zucker und der getrockneten, gemahlenen Vanillefrucht sowie der entsprechenden Menge Vanilleextrakt. Es müssen mindestens 10% getrocknete Vanillefrucht (bzw. die entsprechende Menge Extrakt) enthalten sein. Vanillinzucker ist eine Mischung aus Vanillin und Zucker.
Bourbon-Vanille
Als Bourbon-Vanille wird eine bestimmte Vanillesorte bezeichnet, die vor allem auf der Insel Réunion angebaut wird. Die Insel hiess früher zeitweise Île Bourbon, daher auch der Name. Heute wird die Bourbon-Vanille auch auf Madagaskar, den Komoren und weiteren kleineren Gebieten angebaut. Eine weitere, immer bekannter werdende Sorte ist die Tahiti-Vanille. Sie schmeckt blumiger und wird daher vor allem in der Parfumindustrie eingesetzt.
Was sind Vanillin und Vanillearoma?
Vanillin ist der Hauptaromastoff von Vanille. Er kommt sowohl natürlich, also in der Schote, als auch chemisch, also im Labor erzeugt, vor. Da die Nachfrage nach dem Vanillegeschmack die angebotene Menge stark übersteigt, wurde Vanille schon früh im Labor erzeugt. Vanillearoma ist eine Mischung verschiedener Aromen, Vanillin macht hier den Hauptbestandteil aus. Vanillin kann im Labor naturidentisch hergestellt werden und unterscheidet sich chemisch nicht vom natürlich vorkommenden Aroma. Mit den einfach und günstig hergestellten Vanillearomen kann die Nachfrage nach Vanille gedeckt werden, ohne den Anbau zu sehr zu strapazieren.
Vanillearoma besteht hauptsächlich aus Vanillin und wenigen anderen Aromen, die das Aroma einer natürlichen Vanilleschote chemisch genau gleich nachbauen. Es ist meist als leicht dosierbare Flüssigkeit erhältlich.
Vanillezucker selber machen? So gehts.