Medienmitteilungen30.01.2019

Vernehmlassung zur AP 2022+: "Stärken stärken"

Der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten SMP hat an der Sitzung vom 24. Januar 2019 die Position zur Vernehmlassung zur Agrarpolitik 2022+ festgelegt. Fakt ist, dass die Milchproduktion in der Schweiz seit der AP 2014-17 durch die Politik deutlich geschwächt wurde und so gegenüber anderen Produktionsrichtungen schlechter gestellt ist. Dies obwohl Milch in der Schweiz standortgerecht und im europäischen Umfeld am wettbewerbsfähigsten ist. Vor diesem Hintergrund unterstützen die Milchproduzenten eine tiefere Gewichtung der flächenbezogenen Direktzahlungen sowie eine höhere Alimentierung der Produktionssystembeiträge über Programme wie RAUS, BTS, GMF und Tiergesundheit. Gleichzeitig fehlt dabei aber eine konsequente Ausrichtung auf die effektive damit verbundene Arbeitsleistung, wie das die Milchproduzenten seit langem fordern. Die SMP spricht sich für eine Verschärfung der Ausbildungsanforderungen beim Bezug von Direktzahlungen aus. Weiter vermisst der SMP-Vorstand Vorschläge zur Förderung der Schweizer Raufutterbasis und konkrete Zielsetzungen zur Rolle des Bundes bei der Digitalisierung in der Landwirtschaft im Sinne der administrativen Vereinfachung. Sehr dezidiert weist die SMP den Vorschlag zur Senkung der Verkäsungszulage zurück. Die definitive Stellungnahme ist ab sofort auf www.swissmilk.ch/produzenten aufgeschaltet.

Faktor Arbeit muss in Zukunft mehr Wert erhalten

Die eingesetzten Mittel für Direktzahlungen bleiben im Wesentlichen unverändert, was positiv zu werten ist. Entscheidend ist nun, dass die bestehenden und neuen Produktionssystembeiträge für die Zukunft so ausgestaltet werden, dass der höhere Aufwand in der Milchproduktion aufwandgerecht abgegolten wird. Die heutige Situation zeigt für die Milchproduzenten dringenden Handlungsbedarf.

Richtige Marktanreize schaffen und Grenzschutz nicht verwässern

Eine Senkung der Verkäsungszulage gemäss Vorschlag des Bundesrates würde unweigerlich zu einer flächendeckenden Milchpreissenkung von 2 Rappen führen. Dies entspricht einer Wertschöpfungsvernichtung in der Höhe von 70 Millionen Franken, was die Milchproduzenten mit aller Entschlossenheit zurückweisen. Auch die Entkoppelung der Verwertung der Milch von der Gewährung der Siloverzichtszulage führt aus Sicht der Milchproduzenten zu falschen Anreizen auf dem Markt; allenfalls zu einem Angebot, das keine Nachfrage hat. Die Gefahr, dass damit am Markt weiterer Druck auf die Preise entsteht, ist zu hoch. Mehrwertbestrebungen der Branche, wo das Tierwohl einen höheren Stellenwert bekommt, werden so untergraben.

Förderung von Schweizer Raufutter vergessen?

Der Bundesrat will mit der neuen Agrarpolitik die Stärken der Schweizer Landwirtschaft stärken. Eine der ganz grossen Stärken ist die Verfügbarkeit und der Einsatz von einheimischem Raufutter. Die Schweizer Milchproduzenten sind erstaunt, dass diese Stärke nicht gefördert wird, ist es doch ein entscheidendes Differenzierungsargument gegenüber dem Ausland. Sie fordern deshalb, dass diesem Umstand zum Beispiel bei der Ausgestaltung eines GMF-Programms Rechnung getragen wird.

Finanzrahmen unverändert

Positiv ist zu bewerten, dass der zukünftige Zahlungsrahmen (2022 – 2025) für die gesamte Landwirtschaft auf dem heutigen Stand bleibt, die Milchprüfung wieder direkt an die Landwirtschaft gekoppelt, die neu eingeführte Ausrichtung der Absatzförderung beibehalten wird und dass die Vorsorgeleistungen für Familienarbeitskräfte grundsätzlich verbessert werden sollen.

Weitere Auskünfte

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01

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