Vernehmlassung zur AP 2022+: "Stärken stärken"
Faktor Arbeit muss in Zukunft mehr Wert erhalten
Die eingesetzten Mittel für Direktzahlungen bleiben im Wesentlichen unverändert, was positiv zu werten ist. Entscheidend ist nun, dass die bestehenden und neuen Produktionssystembeiträge für die Zukunft so ausgestaltet werden, dass der höhere Aufwand in der Milchproduktion aufwandgerecht abgegolten wird. Die heutige Situation zeigt für die Milchproduzenten dringenden Handlungsbedarf.
Richtige Marktanreize schaffen und Grenzschutz nicht verwässern
Eine Senkung der Verkäsungszulage gemäss Vorschlag des Bundesrates würde unweigerlich zu einer flächendeckenden Milchpreissenkung von 2 Rappen führen. Dies entspricht einer Wertschöpfungsvernichtung in der Höhe von 70 Millionen Franken, was die Milchproduzenten mit aller Entschlossenheit zurückweisen. Auch die Entkoppelung der Verwertung der Milch von der Gewährung der Siloverzichtszulage führt aus Sicht der Milchproduzenten zu falschen Anreizen auf dem Markt; allenfalls zu einem Angebot, das keine Nachfrage hat. Die Gefahr, dass damit am Markt weiterer Druck auf die Preise entsteht, ist zu hoch. Mehrwertbestrebungen der Branche, wo das Tierwohl einen höheren Stellenwert bekommt, werden so untergraben.
Förderung von Schweizer Raufutter vergessen?
Der Bundesrat will mit der neuen Agrarpolitik die Stärken der Schweizer Landwirtschaft stärken. Eine der ganz grossen Stärken ist die Verfügbarkeit und der Einsatz von einheimischem Raufutter. Die Schweizer Milchproduzenten sind erstaunt, dass diese Stärke nicht gefördert wird, ist es doch ein entscheidendes Differenzierungsargument gegenüber dem Ausland. Sie fordern deshalb, dass diesem Umstand zum Beispiel bei der Ausgestaltung eines GMF-Programms Rechnung getragen wird.
Finanzrahmen unverändert
Positiv ist zu bewerten, dass der zukünftige Zahlungsrahmen (2022 – 2025) für die gesamte Landwirtschaft auf dem heutigen Stand bleibt, die Milchprüfung wieder direkt an die Landwirtschaft gekoppelt, die neu eingeführte Ausrichtung der Absatzförderung beibehalten wird und dass die Vorsorgeleistungen für Familienarbeitskräfte grundsätzlich verbessert werden sollen.
Weitere Auskünfte
Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01