Pandemie fördert Absatz Schweizer Milchprodukte
Schweizer Milch und Milchprodukte waren in der Gesamtbetrachtung zwar bereits in den letzten Jahren beliebt, jedoch dürfte das Pandemie-Jahr 2020 auch im Detailhandel ein Aussergewöhnliches sein. Ob Milch, Käse, Joghurt oder Quark: Bei praktisch allen Milchprodukten zeigte sich im 2020 eine erhöhte Nachfrage. Gründe dafür sind zum einen das Home Office, und geschlossene Restaurants, was beides ein vermehrtes Kochen zu Hause bewirkte. Zum anderen waren auch die Grenzen geschlossen, was den Einkaufstourismus praktisch unmöglich machte. All diese Pandemie-Massnahmen haben den Verkauf von Schweizer Milchprodukten positiv beeinflusst.
Alle Produktkategorien legen zu
Rekordverdächtig ist der Absatz von Butter über den Detailhandel. Dieser legte um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Zum Vergleich: 2019 stieg der Butterabsatz um 2,2% gegenüber 2018. Auch bei der Frischmilch spielte für die Veränderung des Konsumverhaltens die Situation mit Corona die entscheidende Rolle. So verzeichnete die Frischmilch im Januar 2020 noch einen Absatzrückgang von 1%. Schon im März, also während des ersten Lockdowns, nahm der Absatz mit rund 24% gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Auch Joghurt und Quark (beide ein Plus von über 23%, April 2020) erfreuten sich während des ersten Lockdowns einer deutlich grösseren Nachfrage.
Und Bio boomt weiter
Milch- und Milchprodukte aus biologischer Produktion waren sehr beliebt und erlebten einen Boom. Interessant ist auch der Blick auf die kleine Produktgruppe Milchmisch-Getränke mit Bio-Auszeichnung. Diese verzeichneten 2019 noch ein Absatzminus von rund 18%, stiegen dann aber im 2020 um rund 12%.
Mehr Käse produziert bei mehr Import
Wie schon in den letzten Jahren nahm der Absatz von Schweizer Käse auch 2020 im Detailhandel wieder zu. Diese Entwicklung führte auch zu einer gesteigerten Käseproduktion und dadurch zu mehr Wertschöpfung aus der Käsereimilch. Die Schliessung der Grenzen bewirkte beim importierten Käse ebenfalls einen starken Absatzanstieg von rund 18% (im Detailhandel), dies wohl aufgrund preissensibler Konsumenten. Hingegen bewirkte die Pandemie eine Abnahme von importierten Milchmischgetränken, Quark und Joghurt.
Wachstumsmarkt Frischkäse
Bereits vor Corona war Frischkäse (Inland und Import) beliebt, die Absatzmenge nahm jährlich leicht zu. Auch hier dürfte 2020 ein Ausnahmejahr sein. Der Frischkäseabsatz stieg um 17 Prozent.
Geht das Rekordhoch weiter?
"Die Absätze vom aktuellen Jahr 2021 liegen bei allen Teilmärkten deutlich über den Werten von 2019. Der Vergleich vom aktuellen Jahr mit 2020 zeigt hingegen, dass die Mehrheit der Produktgruppen etwas tiefere Absatzzahlen aufweisen. Interessant werden die kommenden Monate, wenn weitere Öffnungs- und Lockerungsschritte erfolgen, z.B. wird sich zeigen, ob ein Teil der Konsumenten tatsächlich weniger im Ausland Lebensmittel einkaufen wird und die Besinnung auf die Herkunft Schweiz anhält oder ob alte Gewohnheiten wieder aufgenommen werden", erklärt Reto Grolimund, verantwortlich für die Marktforschung bei Swissmilk.
Gewusst?
Mit dem Tag der Schweizer Milch feiert die Schweiz jährlich die Vielfalt der Schweizer Milchprodukte. Dies bereits seit rund 60 Jahren! Wir wollen auch in diesem Jahr den Konsumentinnen und Konsumenten aufzeigen, wie gut es unseren Tieren geht und, dass das Tierwohl Teil unserer täglichen Bemühungen ist. Bereits den Kleinsten möchten wir dies näher bringen und veranstalten deshalb anstelle des Tags der Schweizer Milch einen Malwettbewerb. Wir suchen nach kreativen Köpfen, welche die glücklichen Schweizer Kühe draussen auf der Weide auf Papier bringen. Ob mit Farbstiften, Wasserfarben oder Collagen: Der Kreativität werden keine Grenzen gesetzt. Der Wettbewerb richtet sich an Kinder bis und mit 14 Jahren, die in der Schweiz wohnhaft sind. Wettbewerbsstart ist der 1. Juni 2021. Die Verlosung erfolgt am 25. Juni 2021.
Weitere Auskünfte
Nora Rutishauser
Mitarbeiterin Kommunikation SMP
nora.rutishauser@swissmilk.ch
079 461 57 49