Nachhaltige Schweizer Milch in Mehrerlöse umwandeln
Der EU-Milchmarkt war anfangs 2017 leicht unter Druck, hat aber in der zweiten Jahreshälfte sehr deutlich angezogen, so dass Preise bis zu 40 €-Cents je Kilogramm erreicht werden konnten. "In der Schweiz konnte der A-Richtpreis dank intensiver Vorarbeit und guter Zusammenarbeit unter den Produzentenorganisationen im entscheidenden Moment Ende August 2017 per 1. Oktober um 3 Rappen erhöht und bis auf Stufe Milchproduzenten umgesetzt werden", betonte Stephan Hagenbuch, Direktor SMP. Die weiteren Preiserhöhungen auf dem Absatzmarkt sind aber nicht vollumfänglich bei den Milchproduzenten angekommen, wie eine Margenuntersuchung der SMP gezeigt hat.
Gemeinsame Differenzierungsmerkmale für Schweizer Milch
SMP-Präsident Hanspeter Kern und Direktor Stephan Hagenbuch betonten, die Schaffung eines schweizweiten Milch-Standards mit gemeinsamen Differenzierungsmerkmalen gegenüber dem Ausland zügig voranzutreiben. Was vor einigen Monaten noch undenkbar war, wird heute als dringend eingestuft. Ein "Wildwuchs" an verschiedenen Nachhaltigkeitsanforderungen liegt nicht im übergeordneten Interesse der Schweizer Milchproduzenten. Voraussetzung ist in diesem Prozess allerdings, dass alle Produzentengruppen zusammensitzen, denn den geforderten Mehrpreis können nur jene umsetzen, welche die Milch auch in der Hand haben. Zudem finden diese Differenzierungsmerkmale von Schweizer Milch primär auf dem Bauernhof statt. Gefordert ist allerdings auch der Bund, indem er die Stärken der Schweizer Landwirtschaft über die Agrarpolitik konkret stärkt; kurz "Stärken stärken".
Verbesserungen für die Milchproduktion in der Agrarpolitik
Die Schweizer Milchproduzenten erwarten von Bund, dass die neue Zulage für Verkehrsmilch, welche per 1. Januar 2019 kommen wird, auf 5 Rappen je Kilogramm festgelegt wird. Die SMP-Delegierten erwarten von der Landwirtschaftskammer des Schweizer Bauernverbandes Support. Die bereits seit langer Zeit kommunizierten Forderungen nach besserer Abgeltung der Arbeitsleistung bleiben bestehen. Am einfachsten kann dies über eine Anpassung der Programme RAUS und GMF erreicht werden. Das Programm RAUS soll 2-stufig werden und den Mehraufwand für die Weidehaltung von Milchkühen angemessen entlöhnen. Beim GMF bleibt die Forderung, dass Gras die Basis der Schweizer Milchproduktion bleibt, aber dass einheimisches Grundfutter wie Mais nicht benachteiligt wird. Die Weichen für diese Anpassungen werden in den kommenden Monaten und Wochen gestellt. Hanspeter Kern betonte, dass die SMP alles daran setzen wird, diese Forderungen bei den richtigen Stellen und zum richtigen Zeitpunkt einzubringen.
"Echt stark": Neue Kampagne zur Mehrwertdifferenzierung
Die neue Kampagne des Basismarketings, welche seit dem 1. März 2018 am Laufen ist, wurde voll auf die laufenden Bestrebungen der Marktakteure abgestimmt. Marketingleiter Stefan Arnold präsentierte die neuen Botschaften und Sujets und zeigte eindrücklich, wie die Basiswerbung auch auf die Verbandsarbeit abgestimmt ist. Der Erfolg der ersten Sujets spricht für sich. Der erste TV-Spot der Kampagne gehörte laut dem Fachmagazin "Marketing und Kommunikation", in den ersten drei Monaten des Jahres, bereits zu den erfolgreichsten Werbefilmen auf Youtube.
Aaremilch AG vertritt die Berner Milchproduzenten des BeBV
Im letzten Jahr sind der Berner Bauernverband (BeBV) und aaremilch AG übereingekommen, dass die Interessen der Milchproduzenten des BeBV im Sinne einer neuen Arbeitsteilung am besten durch die aaremilch AG wahrgenommen werden. Damit wird der Organisationsgrad der SMP auf dem Markt und in der Politik gestärkt. aaremilch wurde als Mitglied der SMP einstimmig von den SMP-Delegierten aufgenommen. Als Vertreter im Vorstand der SMP werden Andreas Schaad, Bettenhausen und Jürg Iseli, Zwieselwald wirken.
Würdigungen und Ersatzwahlen
Die Delegierten der SMP verabschiedeten unter Würdigung seiner Verdienste den ehemaligen Präsidenten der TMP und Vizepräsidenten der SMP Ruedi Schnyder. Ebenfalls verabschiedet wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Christian von Känel und Ueli Fahrni (beide Berner Bauern Verband) sowie Ernst Bachmann (Vereinigte Milchbauern Mitte Ost, VMMO). Letzterer wird durch Sepp Neff aus Appenzell Enggenhütten, Vizepräsident der VMMO, ersetzt.
Beitrag Interessenvertretung und statutarische Geschäfte verabschiedet
Die Delegierten bestätigten die Beiträge für die Interessenvertretung (0.17 Rp./kg) wie auch die allgemeinverbindlichen Beiträge für das Basismarketing Milch und Milchprodukte (0.525 Rp./kg) und derjenige für das Käsemarketing der SCM (0.2 Rp./kg) sowie verschiedene statutarische Geschäfte diskussionslos. Sowohl Swissmilk-Marketing wie auch SCM-Marketing haben vorgängig die konkret durchgeführten Massnahmen präsentiert.
Weitere Auskünfte
Hanspeter Kern
Präsident SMP
079 418 52 16
Stephan Hagenbuch
Direktor SMP
079 292 97 52
Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01