Medienmitteilungen23.06.2023
Keine Senkung des Milchpreises!
Die Signale mehren sich, dass aktuell hart um Molkerei-Milchpreise verhandelt wird. Die SMP und der SBV fordern die Branchenpartner auf, die Preise nicht zu senken. Der Druck von Seiten Detailhandel/Verarbeitung – bei einem strukturellen Rückgang der Produktion und saisonaler Reduktion – ist ungerechtfertigt. Wetter und Futterqualität halten die Produktion in den nächsten Monaten zudem deutlich knapp und tief. Es gibt keine stichhaltigen Fakten. Wir fordern die Vermarktungsorganisationen auf, dem Druck standzuhalten. Alle Milchvermarktungsorganisationen müssen solidarisch konsequent bleiben und keine Preisnachlässe gewähren.
Aktuell ist die Alpsaison voll im Gange und die Milchmengen gehen wie jedes Jahr im Sommer deutlich zurück, nachdem sie gegenüber den Vorjahren im langfristigen Trend gesunken ist.
Keine stichhaltigen Argumente für Preisdruck
Sämtliche wesentlichen Marktbeobachtungsinstrumente sind aktuell im Inlandmarkt auf Stabilität ausgerichtet:
- Kurzfristig liegt die Milchproduktion mit +1.2% über Vorjahr; sie ist aber seit 2014 in der Schweiz um 160 Mio. kg strukturell gesunken (ca. 5%). Die Milchkuhzahl ist permanent sinkend. Die längerfristigen agrarpolitischen Rahmenbedingungen werden nicht zu einer Ausweitung der Milchproduktion führen.
- Die Butterlager sind bei gutem Absatz im Lot; nicht zu viel und nicht zu wenig.
- Die Molkereien erreicht weniger Einschränkungsmilch aus den Käsereien als zu erwarten wäre.
- In der Branchenorganisation Milch wurde vor ein paar Woche der aktuelle A-Richtpreis basierend auf den Indikatoren unverändert um ein Quartal (Q3/2023) verlängert.
Wir fordern unsere Branchenpartner auf, diese Signale richtig einzuordnen. Alle Milchvermarktungsorganisationen sind aufgefordert, diese Position einheitlich zu vertreten: Sie müssen solidarisch Stabilität verlangen.
Auskünfte:
Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01
Sandra Helfenstein
Schweizer Bauernverband
079 826 89 75