Gesamtschau macht Landwirtschaft zum Zahlungsmittel
Mit der Einführung des Freihandels beim Käse zwischen der Schweiz und der EU, ist seit 2005 knapp die Hälfte der Schweizer Milch direkt den internationalen Marktschwankungen ausgesetzt. Die Schweizer Milchproduzenten und die gesamte Milchbranche haben ihre Handlungsstrategien zwangsläufig darauf ausgerichtet. Dabei steht die Differenzierung von Schweizer Milch und Milchprodukten gegenüber dem Ausland im Zentrum. Gleichzeitig drängen Importe auf den Inlandmarkt.
Grenzschutz abbauen und Qualität hoch halten?
Sehr klare Aussagen gab es an der Medienorientierung zum Thema Freihandel. Die Schweizer Volkswirtschaft soll im Zugang zu anderen Märkten gegenüber der EU nicht benachteiligt sein. Bei künftigen Abkommen müssten so Zugeständnisse beim Grenzschutz gemacht werden. Wie dies gehen soll, wenn gleichzeitig billige Produkte aus fragwürdigen Produktionssystemen den Markt fluten, bleibt offen.
Keine Öffnung weisse Linie
Die Schweizer Milchproduzenten nehmen aus dem Bericht zur Kenntnis, dass eine sektorielle Öffnung des Grenzschutzes bei der „weissen Linie“ im Milchmarkt kein Thema (mehr) ist. Aus diesem Grund fordern die Schweizer Milchproduzenten seit langem, dass die Direktzahlungen in Zukunft dazu genutzt werden müssen, die Leistungen der Milch- und Landwirtschaft entsprechend zu stärken. In diesem Umfeld hat die Schweizer Milchproduktion kompetitive Vorteile aufgrund der natürlichen Grundlagen.
Äusserst irreführender Vergleich
Der Bericht des Bundesrates erwähnt die Auswirkungen des EU-Beitritts Österreichs auf die Produzenten- und Konsumentenpreise sowie die landwirtschaftlichen Einkommen (S. 37ff.). Dieser Vergleich ist eher irreführend und sicher kein erstrebenswertes Prädikat für die ökonomische Kompetenz der Autoren. Die Gesamtschau des Bundesrates handelt eine allfällige Marktöffnung (der Agrarmärkte) im Rahmen bilateraler Handelsabkommen ab. Der Beitritt von Österreich in die EU 1995 war eine Vollintegration aller Märkte (inkl. Arbeitsmarkt etc.) und erfasst auch die sehr bedeutenden nicht landwirtschaftlichen Vorleistungen der Milch- und Landwirtschaft. Wirklich zwei sehr unterschiedliche Dinge!
Auskünfte
Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
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