Halbhartkäse wird aus pasteurisierter Milch oder Rohmilch hergestellt. Nach dem Erwärmen bringt das Lab die Milch zum Gerinnen. Mit der Käseharfe wird das Käsekörner-Sirte-Gemisch in Stücke geschnitten. Der Bruch wird erwärmt, die Käsekörner geben Molke ab. Dann folgen das Auspressen der Molke und ein Salzbad, das dem Käse zusätzlich Flüssigkeit entzieht. Je nach Sorte wird der Käse weiterbehandelt. Die Reifungszeit beträgt zwischen zwei und sechs Monaten.

Schweizer Milch und Milchprodukte enthalten fast alle Nährstoffe, die der Körper täglich braucht; insbesondere wertvolles Milcheiweiss, leicht verdauliches Milchfett, Vitamin A, B2, B12, D und Kalzium.

Typische Sorten von Schweizer Halbhartkäse sind Walliser Raclette AOP, Tilsiter, Tête de Moine AOP, Vacherin Fribourgeois AOP, Appenzeller, Bündner Bergkäse oder Mutschli.

Die Kunst des Käsemachens ist alt, sehr alt. Archäologische Funde lassen auf eine Käseproduktion in der Mittelsteinzeit (ab 9600 v. Chr.) schliessen. Erste schriftliche Zeugnisse verweisen auf den mesopotamischen Raum. Im Mittelalter wurde die Kunst weiterentwickelt. Aus dieser Zeit stammt auch der Appenzeller, der seit 1282 urkundlich beglaubigt ist. Das jedenfalls ist kein Geheimnis.

In Stein (Appenzell Ausserrhoden) befindet sich die Appenzeller Schaukäserei. Ein Ausflug dorthin lässt sich gut mit einem Besuch von St. Gallen oder dem Städtchen Appenzell selbst verbinden.

Halbhartkäse enthält keine Laktose. Diese geht zu einem grossen Teil beim Käsen in die Molke über. Der restliche Milchzucker wird während der Käse-
reifung vollständig abgebaut. Die Sorte wird damit bei Laktoseintoleranz problemlos vertragen.

2-3 Portionen Milch und Milchprodukte pro Tag gelten für Erwachsene als ideal. 30g Halbhartkäse entsprechen einer Portion.