Osteoporose: Definition, Ursachen und Tipps
Osteoporose: Definition, Ursachen und Tipps
Was ist Osteoporose?
Ein erwachsener Mensch hat über 200 Knochen im Körper, die ein Leben lang Schwerarbeit verrichten. Osteoporose ist eine chronische Skeletterkrankung, die im höheren Lebensalter dazu führt, dass der Knochen porös und instabil wird. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit eines Bruchs. Drei Gründe sind dafür verantwortlich: überproportional abnehmende Knochendichte, mangelhafte Reparaturmechanismen und ein Qualitätsverlust beim Knochengewebe. So bedrohlich das auch tönt, so wenig musst du dich davon entmutigen lassen. Denn mit einem knochenfreundlichen 3-Punkte-Programm kannst du vorbeugen. Aber mehr dazu später.
Deine Knochen leisten viel.
Sie haben eine Leichtbauweise, können aber viel Masse tragen: Knochen haben verschiedene Aufgaben. Sie stützen und erhalten deine Körperform, ebenfalls übertragen sie bei deinen Bewegungen die Kraft. Sie schützen im Schädel, Brustkorb und im Becken deine inneren Organe. Dazu findet in ihrem Inneren – im Knochenmark – die Blutbildung statt. Das in den Knochen eingelagerte Kalzium dient als Reservoir für das lebenswichtige Kalzium-Gleichgewicht in Blut und Körpergewebe.
Skelett? Alle zehn Jahre neu!
Knochen sind genial: Denn sie bestehen aus einem kompliziert aufgebauten Gewebe, das bei minimalem Gewicht maximalen Belastungen standhält. Damit sie ihre Aufgaben bewältigen können, erneuern sie sich stetig. Im Durchschnitt ersetzt du alle zehn Jahre dein gesamtes Skelett. In deinen Knochen finden lebenslange Abbau- und Wiederaufbau-Prozesse statt. Älteres, sprödes Knochengewebe wird durch neues ersetzt. Feinste Haarnadelrisse werden zeitgerecht entdeckt und repariert. Falls sich Belastungen ändern, kommt es zu Anpassungen im Knochengewebe. Wenn du z.B. eine neue Sportart ausübst, kommt es in den belasteten Knochenteilen zu einer Verstärkung. Hörst du mit dem Training auf, baut sich auch der Knochen ab.
Wenn Knochen schwächeln
Wenn mehr Knochen ab- als aufgebaut wird, hat das Folgen: Knochenmasse geht verloren und die komplizierte Knochenarchitektur wird geschädigt. Dauert dieser Zustand an, nimmt auch die Knochenfestigkeit ab – der Knochen wird brüchig. Mediziner sprechen dann von einer Osteoporose. Diese Veränderungen bleiben meistens lange unbemerkt. Osteoporose wird erst erkannt, wenn nach einem Stolpersturz oder anderen Bagatellereignissen plötzlich die Knochen brechen. Ein solcher Bruch bedeutet nicht zwingend, dass bereits eine Osteoporose vorliegt – doch ein Warnzeichen ist er ganz sicher. Er sollte deshalb medizinisch abgeklärt werden.
Knochenerneuerung beim gesunden Knochen:
Vorgänge im osteoporotischen Knochen:
Risikofaktoren für Osteoporose
Geschlecht
Frauen sind häufiger und tendenziell früher von Osteoporose betroffen als Männer. Der in den Wechseljahren einsetzende Mangel an Östrogen (weibliches Geschlechtshormon) spielt dabei eine wichtige Rolle.Alter
Die Knochendichte nimmt bei praktisch allen Menschen beim Älterwerden ab. Ob sich eine Osteoporose entwickelt, hängt unter anderem davon ab, wie viel Knochenmasse man in jungen Jahren aufbauen konnte.Gene
Es spielt eine Rolle, ob du genetisch vorbelastet bist: Kommt in einer Familie Osteoporose vor, steigt das eigene Erkrankungsrisiko.Lebensstil
Ernährung und Bewegung beeinflussen die Knochengesundheit. Zu wenig Kalzium und Vitamin D sowie Bewegungsarmut schwächen deine Knochen. Ebenso zu viel Nikotin und Alkohol. Bestimmte Medikamente wie Glucocorticoide und Krankheiten wie Nierenleiden können für die Knochen ein Osteoporose-Risiko darstellen.
Nicht nur Frauensache, Mann
Osteoporose gilt als typische Frauenkrankheit, denn Frauen sind viel häufiger betroffen als Männer. Die Wahrscheinlichkeit, ab dem 50. Lebensjahr mindestens einen Osteoporose-Bruch zu erleiden, liegt bei Frauen bei 51%. Der in den Wechseljahren einsetzende Östrogenmangel spielt dabei eine wesentliche Rolle. Männer haben im Vergleich zu Frauen die grösseren und stabileren Knochen. Doch auch sie werden mit zunehmendem Alter sprichwörtlich gebrechlicher. Statistisch gesehen erleidet jeder fünfte Mann über 50 Jahre im Laufe seiner verbleibenden Lebenszeit einen osteoporotischen Bruch.
Knochenmasse ist altersabhängig.
Ernährung bei Osteoporose: Tipps und Rezepte
Der Lebenslauf deiner Knochen
Im Laufe deines Lebens verändert sich die Knochenmasse: Während der Wachstumsphase nimmt sie kontinuierlich zu. Sie erreicht ihren Gipfel, die sogenannte Peak Bone Mass, zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr. Mit dem Alter nimmt die Knochenmasse in unterschiedlicher Geschwindigkeit wieder ab. Körperliche Aktivität und Ernährung beeinflussen den Knochenaufbau speziell in der Wachstumsphase: In der Kindheit und Jugend entscheidet sich, ob die erblich vordefinierte maximale Knochenmasse erreicht wird oder nicht. Bei den Erwachsenen steht der Erhalt der Knochenmasse im Vordergrund. Ein gesunder Lebensstil ist hierfür die wichtigste Voraussetzung.
So stärkst du deine Knochen mit Muskeltraining.
Tipps für dein Osteoporose-Vorbeugeprogramm:
Iss ausgewogen – mit genügend Gemüse und Obst, Eiweiss, Kalzium und Vitamin D.
Treibe regelmässig knochenbelastenden Sport: Nordic Walking, Joggen, Wandern, Tanzen, Gymnastik und Kraftübungen sind für die Knochen besonders günstig.
Verzichte aufs Rauchen – und halte Mass beim Alkohol.