Cholesterinspiegel senken?
Cholesterinspiegel senken?
Ernährung: ausgewogen statt cholesterinarm
Es liegt auf der Hand: Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich positiv auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden aus. Allerdings lässt sich durch eine cholesterinarme Ernährung der Cholesterinspiegel in deinem Blut nur bedingt beeinflussen. Normalgewicht, Bewegung und eine insgesamt gesunde Lebensweise erzielen eine bessere Wirkung als fettarmes und cholesterinarmes Essen.
Cholesterin: Dein Körper regelt das selbst.
Der tägliche Bedarf an Cholesterin wird auf 1200 bis 1600mg geschätzt. Das im Blut zirkulierende Cholesterin kommt jedoch nur zu einem kleinen Teil aus der Nahrung. Zum grössten Teil stammt es aus deiner körpereigenen Produktion. Diese Selbstproduktion bestimmt, wie hoch dein Blutspiegel des Cholesterins ist. Bei gesunden Menschen halten sich die Zufuhr aus der Nahrung und die Eigenproduktion von Cholesterin die Waage. Isst du wenig Cholesterin, bildet dein Körper selbst mehr. Enthält deine Nahrung viel Cholesterin, geht deine körpereigene Produktion zurück. Dieser Regelmechanismus gerät bei Menschen mit Fettstoffwechselstörungen aus dem Gleichgewicht. Das sollte ärztlich behandelt werden.
Cholesterinarm essen war mal.
Das Cholesterin aus der Nahrung hat bei den meisten Menschen nur einen minimalen Einfluss auf den Blutwert des sogenannten LDL-Cholesterins. Der Schweizerische Ernährungsbericht vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit hielt bereits 2012 fest: "Aus wissenschaftlicher Sicht kann keine konkrete Beschränkung der Zufuhr von Cholesterin in Milligramm pro Tag empfohlen werden." Die früher übliche Empfehlung von maximal 300mg Cholesterin pro Tag ist längst hinfällig.
Die Folgen für deine Ernährung
Cholesterinarm essen gibt es als Empfehlung also nicht mehr. Denn der Cholesterinspiegel im Blut ist kaum abhängig vom Cholesterin, das du aus der Nahrung aufnimmst. Eier und Butter, die als cholesterinreich gelten, darfst du also weiterhin essen. Falls dein Cholesterinspiegel zu hoch ist, solltest du vor allem die Fettqualität kritisch unter die Lupe nehmen. Und auf einen insgesamt gesunden Lebensstil achten. Mit ausgewogenen Mahlzeiten. Mit Sport. Und mit Spass statt Stress.
Keine Angst vor Fett und Cholesterin
Du musst weder Angst vor Cholesterin noch vor dem Fett haben. Beide sind für deine Gesundheit wichtig. Ein guter Mittelweg besteht in einer ausgewogenen Fettauswahl. Und vor allem auch in einem massvollen Umgang mit der Fettmenge. Es bringt keine Vorteile, wenn du ein bestimmtes Fett oder Öl wegen seiner Zusammensetzung besonders meidest. Oder bevorzugst. Viel wichtiger ist es, die Auswahl gezielt nach den persönlichen Essgewohnheiten zu treffen.
Menge und Mix entscheiden: So wählst du Fette.
Tipps, um fettarm zu essen
Vermeide fettreiche Zubereitungsarten (Frittieren, Panieren, Einlegen in Öl, langes Braten) und nutze fettarme Methoden (Dämpfen, Dünsten, Grillieren, kurzes Braten).
Verwende wenig Öl für Salatsaucen. Sämige Saucen sind fettärmer, wenn du statt Mayonnaise Joghurt oder Quark dazugibst.
Verwende Fett nicht nach Augenmass, sondern miss mit einem Kaffeelöffel genau ab. So entwickelst du ein Bewusstsein dafür, wie viel Fett du verbrauchst.
Bevorzuge wertvolle und natürliche Fette wie Butter und Rapsöl. Diese Wahl ist auch ökologisch sinnvoll: Damit verzichtest du auf lange Transportwege und aufwendige Herstellungsprozesse.
Cholesterinspiegel senken - das Wichtigste in Kürze:
- Bei gesunden Menschen regelt der Körper den Cholesterinspiegel selber.
- Eine cholesterinarme Ernährung hat kaum Wirkung auf deinen Cholesterinspiegel.
- Achte stattdessen auf eine ausgewogene Fettauswahl und massvolle Fettmenge.
- Setze dazu auf Bewegung, Normalgewicht und eine gesunde Lebensweise.
Quellen zum Thema