Fasten: Infos & Tipps zum Heilfasten
Fasten: Infos & Tipps zum Heilfasten
Lass dich beraten und begleiten.
Eine wichtige Empfehlung, falls du dich fürs Heilfasten interessierst: Heilfasten ist kein Alleingang, lass dich unbedingt von einer Fastenbegleiterin oder einem Fastenbegleiter unterstützen. Wenn du Vorerkrankungen hast, ziehe ausserdem deine Ärztin bzw. deinen Arzt hinzu. Auch, wenn du Heilfasten einfach mal ausprobieren möchtest, ist es sinnvoll, ein bestehendes Fastenangebot zu nutzen. So stellst du z. B. die richtige Flüssigkeitszufuhr sicher oder bekommst Unterstützung beim Durchstehen von Fastenflauten. Die Angebote dazu sind vielfältig und reichen von der ambulanten Fastengruppe bis hin zum Fastenwandern oder zu diversen anderen Angeboten von Fastenhotels.
Heil- vs. Intervallfasten: Welcher Fastentyp bin ich?
- Möchtest du deinen Lebensstil grundsätzlich überdenken, deine Ernährungsgewohnheiten nachhaltig ändern oder körperliche Beschwerden lindern? Dann könnte das Heilfasten etwas für dich sein. Kurz vorweg schon zwei Hinweise für dich: Heilfasten ist keine Methode zum Abnehmen. Und: Auch während des Fastens ist Bewegung wichtig, um gegen den Muskelabbau zu wirken. Alles Weitere, was du dazu wissen musst, erfährst du auf dieser Seite.
- Möchtest du ein paar Kilos abnehmen, ohne gleich deine Lebensgewohnheiten einschneidend zu ändern? Dann könntest du einmal eine der verschiedenen Arten des Intervallfastens für dich ausprobieren.
Mehr zum Intervallfasten erfahren
Für Seele und Gesundheit
Fragst du dich, wo die Idee des Fastens herkommt? Der bewusst freiwillige Verzicht auf Nahrung hat eine jahrtausendealte religiöse Tradition. Das Fasten sollte den Gläubigen ermöglichen, Gott näherzukommen. Die Idee vom Fasten als Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und damit den Begriff des "Heilfastens" prägte Otto Buchinger im letzten Jahrhundert. Buchinger erlebte bei sich selbst, dass seine rheumatischen Beschwerden durch Fastenkuren deutlich besser wurden.
Das passiert im Körper beim Fasten.
Der menschliche Körper kann sich sehr gut an Zeiten mit keiner oder nur geringer Nahrungszufuhr anpassen. Denn er verfügt dafür über einen Mechanismus: Er stellt um vom normalen Stoffwechsel in den Fastenstoffwechsel.
Phasen des Fastenstoffwechsels
In der ersten Phase werden die Kohlenhydratspeicher deiner Leber und Muskulatur entleert. Diese versorgen deinen Körper nun kurzfristig mit Energie in Form von Glukose.
Nach ein bis zwei Tagen sind diese Reserven erschöpft. Jetzt folgt eine zweite Phase, in der dein Körper Muskeln abbaut, um Glukose zu gewinnen. Diese Phase ist die ungünstigste im gesamten Fastenprozess, kann aber durch geringe Zufuhr von Milch oder Milchprodukten umgangen werden. Einige Fastenarten schliessen Milch(produkte) sogar explizit ein, s. Mayr-Kur und Molkefasten weiter unten.
In der dritten Fastenphase werden schliesslich bis zu 90% der benötigten Energie aus dem Abbau von Depotfetten gewonnen. Aus den freigesetzten Fettsäuren entstehen dabei die sogenannten Ketonkörper, die jetzt eine Art Ersatznahrung für dein zentrales Nervensystem, also auch für dein Gehirn, sind. Die Ketonkörper haben Säureeigenschaften, d. h., du solltest jetzt viel trinken, um die Säurebelastung für deinen Körper zu reduzieren und die Ketonkörper gut ausscheiden zu können.
So bereitest du dich auf eine Fastenkur vor.
Eine Heilfastenkur dauert standardmässig sieben bis zehn Tage. Du beginnst jeweils mit einem Vorbereitungstag, an dem du die zugeführte Nahrungsenergie auf ca. 1000kcal reduzierst. Zu Beginn des ersten Fastentages erfolgt dann die Darmreinigung durch die Einnahme von 1l Wasser mit 30 bis 40g Glaubersalz (Natriumsulfat). Unmittelbar danach trinkst du erneut ca. 1l Wasser oder Tee. Anschliessend beginnt die Ernährung der jeweiligen Fastenkur.
Das sind die bekanntesten Fastenkuren.
Im letzten Jahrhundert haben sich verschiedene Fastenkuren etabliert, die auch heute noch so oder in ähnlicher Form praktiziert werden. Traust du dich nicht ans Heilfasten heran, weil du denkst, dass du dann gar nichts mehr zu dir nehmen darfst? Keine Sorge, eine Fastenkur im Sinne des Heilfastens ist nie eine Nulldiät. Hier stellen wir dir einige bekannte Heilfastenarten vor:
1. Buchinger-Fasten
Beim Buchinger-Fasten nimmst du täglich 4dl Obst- und Gemüsesäfte zu dir. Diese sollten hochwertig sein und von natürlicher Herkunft. Dazu kommen 2dl Liter Gemüsebrühe und täglich mindestens 2,5l Flüssigkeit in Form von Kräutertees oder Wasser. Die maximal erlaubte Energiezufuhr liegt bei 250 bis 500kcal pro Tag.
2. Mayr-Kur
Die Mayr-Kur empfiehlt Fasten mit Tees, dazu kommen täglich 5dl Kuhmilch sowie zwei bis drei altbackene Brötli.
3. Molkefasten
Beim Molkefasten trinkst du, ähnlich wie beim Buchinger-Fasten, reichlich Wasser und Tee. Dazu kommt täglich 1l frische Kuhmilchmolke. Dieses energie- und nährstoffhaltige Fastengetränk trinkst du pro Tag verteilt auf acht Portionen. Das enthaltene Molkenprotein schützt deinen Körper effizient vor Muskelproteinverlust. Gleichzeitig werden deinem Körper durch die Molke bei geringer Energiezufuhr auch noch reichlich Vitamine und Mineralstoffe zugeführt.
Molke – erfrischendes Wellnessgetränk
Molke als Fastengetränk – das steckt in 1l:
Energie und Nährstoffe in 1l Molke | durchschn. Bedarfsdeckung |
---|---|
250kcal Energie | 11% |
8g Protein | 14% |
600mg Kalzium | 60% |
80mg Magnesium | 23% |
1,4mg Vitamin B2 | 100% |
2µg Vitamin B12 | 67% |
Fastenbrechen: So endet jede Fastenkur.
Jedes Fasten endet normalerweise mit dem sogenannten Fastenbrechen. Dazu isst du zunächst langsam einen reifen Apfel und abends eine Kartoffelsuppe. In den folgenden Tagen wird die Energiezufuhr schliesslich Schritt für Schritt erhöht. Ziel: Innerhalb von drei Tagen wieder die vor dem Fasten zugeführten Mengen zu verzehren.
Fastenflauten: Gründe und Tipps zum Überwinden
Wenn du schon einmal gefastet hast, kennst du sie bestimmt auch, die unangenehmen Nebenwirkungen zu Beginn des Fastens. Zu diesen sogenannten "Fastenflauten" gehören vor allem Kopfschmerzen, Schwindel und Abgeschlagenheit. Klar, dein Stoffwechsel stellt sich um und dein Gehirn muss sich erst auf die Energiegewinnung aus den oben erwähnten Ketonkörpern gewöhnen. Tipp: Viel trinken und immer wieder genügend Bewegung an der frischen Luft können helfen.
Quellen zum Thema